Auch heuer fand wieder ein Basis-Ausbildungslehrgang für die Wiener Motorradpolizei statt. Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns musste der für Mai 2020 geplante „MOT-Kurs“, wie diese mehrwöchige Ausbildung intern genannt wird, auf die Zeit zwischen 01.09.2020 und 30.09.2020 verlegt werden.
Bevor die zehn Teilnehmer und eine Teilnehmerin diese Ausbildung überhaupt beginnen durften, mussten sie u. a. bereits ein mehrteiliges Auswahlverfahren, inkl. eines psychologischen Eignungstests und einer praktischen Überprüfung ihres Fahrkönnens erfolgreich bestehen. Das täglich siebenstündige Motorradtraining samt wöchentlichen Prüfungen am Motorrad, war der nächste – und wohl schwierigste – Schritt in dieser bundesweit einzigartigen Ausbildung.
Für die angehenden „Weißen Mäuse“ begannen schöne, aber auch anstrengende Wochen. Ab jetzt galt es, bei jedem Wetter(!) die Fahrtechnik auf der Straße sowie auf losem Untergrund zu perfektionieren, um den hohen Anforderungen und Fähigkeiten eines „MOTlers“, wie die Angehörigen der Motorisierten Verkehrsgruppe der Landesverkehrsabteilung Wien intern genannt werden, zukünftig gerecht zu werden.
Zu Beginn lag das Augenmerk auf der Perfektionierung der Fahrtechnik:An jeder einzelnen Trainingseinheit wurde durch unsere Bundesfahrtechnikinstruktoren aus Wien bis ins kleinste Detail gefeilt – und dieTeilnehmendenkamen so richtig „insSchwitzen“. Die Ausbildungstage am Trial-Motorrad unter den wachsamen Augen der Bundesfahrtechnikinstruktoren und unseres mehrfahren Österreichischen Staatsmeisters Richard Hitzler, sorgten dann für besonders sportliche Momente am Motorrad.
Zur Basis-Ausbildung der „Weißen Mäuse“ in der Landesverkehrsabteilung Wien zählt auch das Fahren in unterschiedlichen Formationen, wie es bei der Begleitung von Staatsbesuchen, bei Lotsendiensten, Demonstrationen usw. gefordert wird, sowie die quasi blinde Beherrschung der einzelnen Motorradtypen (Typenschulung), die dienstlich verwendet werden.
Um die Handhabung und die Automatisierung notwendiger Techniken für den Streifendienst weiter voranzutreiben, werden in dieser Ausbildung allen Teilnehmenden spezielle Geschicklichkeitsübungen wie das Befahren eines Brettes, oder der gefürchteten „Wippe“ abgefordert. Heuer konnte es den Teilnehmenden auch noch zusätzlich ermöglicht werden, ihre persönliche Schräglagengrenze auf einem Schräglagentrainer – im wahrsten Sinne des Wortes – zu erfahren.
Am Ende des Basis-Ausbildungslehrganges der angehenden „MOTler“ konnten unsere Bundesfahrtechnikinstruktoren stolz das Bestehen dieses unverzichtbaren Ausbildungsteils für alle Teilnehmenden berichten. Gleich im Anschluss gingen die Polizistin und die Polizisten in die theoretische Ausbildung über. Im kommenden Frühjahr werden dann alle noch einmal zu einem Speed-Training auf einer Rennstrecke und für ein spezielles Einsatztraining am Motorrad zusammenkommen, das den „Jung-MOTlern“ viel abfordern wird.
Für die weitere Ausbildung, die noch paar Monate dauern wird, halten wir Trainer fest die Daumen!